Leben, ohne Widerstand zu leisten: Tao und das LOL²A-Prinzip

Das Universum ist ein lebendiger Organismus, der auf unsere Einstellung reagiert und uns das gibt, was wir brauchen. Wir sollten nicht stur versuchen, der Welt unsere Vorstellungen aufzuzwingen, sondern uns der Wirklichkeit anpassen.

Die Lebenskunst des Tao

So ungefähr lautet die Lehre des Taoismus, die der ehemalige Unternehmensberater Theo Fischer (1931 - 2013) in seinen Büchern anhand vieler Beispiele aus der Realität beschrieben hat.


Segelboot

Segeln als Metapher: Wir können den Wind nicht steuern, ihn aber nutzen, um voranzukommen.


Noch mehr Beachtung fanden die Bücher zum LOL²A-Prinzip des schweizerisch-französischen Ehepaars René und Françoise Egli. Der eigentlich sehr nüchterne Ökonom René Egli hat ein Leben ohne Widerstand in folgende einfache Formel gebracht:

Das LOL²A-Prinzip in Kurzform

Loslassen: Erwartungen, Ängste und Kontrollzwang sein lassen.
Offen sein: Nur wer offen ist, kann etwas Neues empfangen.
Liebe mal Logik (oder Liebe mal Liebe): Liebe bildet die Grundlage aller guten Dinge, aber Logik bringt Klarheit.
Aktion: Nur die richtigen Gedanken und Gefühle reichen nicht. Wir müssen etwas tun, um die Dinge in Bewegung zu bringen.

Françoise Egli hat die besondere Gabe, aus diesem intuitiven Vertrauen in die Welt zu leben und das Richtige zu tun. Durch seine Fähigkeit, sich klar auszudrücken, konnte René Egli diese Lebenseinstellung in Worte fassen, die vielen Menschen geholfen haben.

Ich war selbst bis vor kurzem ein Sünder und ein Ungläubiger. Ich dachte, dass es ein guter Weg sei, mit dem rationalen Verstand Pläne zu machen und sie dann Schritt für Schritt umzusetzen. Dazu kam es allerdings kaum, wegen Untätigkeit, Prokrastination, zu kompliziertem Denken. Allmählich bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es einen besseren Weg geben muss, der der Natur der Welt besser entspricht.

Eigene Erfahrungen, die diese Sichtweise untermauern

Erstens spricht das Erleben von Wahrscheinlichkeiten bei strategischen Spielen, die auch eine zufällige Komponente haben (z. B. Kartenspiele oder Backgammon) dafür, dass Glück und Pech in Wellen kommen. An manchen Tagen geht gar nichts, an anderen gelingt alles wie von selbst.

Zweitens habe ich immer wieder seltsame Zufälle erlebt. Vor einem Monat zum Beispiel saß ich bei einer lange vorher gebuchten Busfahrt mit fest zugewiesenen Plätzen neben der einzigen Person, die ich schon etwas kannte (und die in mancher Hinsicht ein gutes Vorbild für mich sein könnte).

Sich an die Wirklichkeit anpassen

Es kann also durchaus sein, dass unsere Geschicke nach Gesetzen ablaufen, die nicht streng nach Wahrscheinlichkeitsverteilungen ablaufen. Unabhängig davon finde ich es anstrengend und frustrierend, die eigenen Vorstellungen zum Maßstab aller Dinge zu machen. Ein Leben im Einklang mit der Wirklichkeit erleichtert vieles.


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